Die Metro Exodus PC Enhanced Edition unterstützt deutlich mehr Raytracing-Effekte und ist für Besitzer des Originals kostenlos. Im Test weiß das Update, das nur auf Raytracing-GPUs läuft, zu gefallen. Die Beleuchtung ist tatsächlich ein echter Hingucker. Benchmarks zeigen, dass die Fassung dabei überraschend gut läuft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eindrucksvolle Beleuchtung exklusiv für Raytracing-GPUs
- Raytracing in Metro Exodus soll noch besser werden
- DirectX 12 Ultimate, viel mehr Raytracing, FP16 und Weiteres
- VRS hat quasi keine Auswirkungen
- 2 Grafikqualität und Leistungskosten von Raytracing
- Die neue Beleuchtung mit Raytracing ist einfach nur beeindruckend
- Die Reflexionen sind nicht optimal und nur selten
- Referenz ist die Grafik trotz allem nicht mehr
- Verschiedene Raytracing-Optionen alt gegen neu im Benchmark
- Mehr Strahlen-Auflösung kostet mehr FPS auf Radeon
- 3 Raytracing-Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
- Das Testsystem und die Benchmark-Szene
- Raytracing-Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
- 4 Nvidia DLSS 2.0 mit Vor- und Nachteilen
- DLSS 2.0 ist deutlich besser als die Urversion
- Die Performance von DLSS 2.0
- 5 Spielkritik und Fazit
- Spielkritik zu Metro Exodus
- Fazit
Raytracing in Metro Exodus soll noch besser werden
Metro Exodus (Technik-Test) war zur Veröffentlichung Anfang 2019 ein echter Hingucker. Noch einmal gesteigert werden konnte die Optik mit Raytracing, das der Titel damals als zweiter überhaupt und dabei sehr zum optischen Vorteil unterstützte. Auch heute nutzen viele Spiele Echtzeit-Raytracing immer noch weniger gut als in Metro Exodus.
Das reichte dem Entwickler 4A Games aber offenbar nicht und bringt mit Metro Exodus Enhanced Edition für PC eine Variante mit einer verbesserten Grafik auf den Markt, während das Spiel an sich inklusive der DLCs gleich geblieben ist. Die erweiterte Fassung läuft dabei nur auf GPUs, die Raytracing unterstützen (GeForce RTX und Radeon RX 6000). Viele alte Grafikkarten sind damit zwangsweise außen vor.
Wer das Original besitzt, erhält das Upgrade kostenlos, was so lange Zeit nach dem Release ein Extralob verdient.
Wie gut das Unterfangen funktioniert hat und wie viel besser das überarbeitete Metro Exodus tatsächlich aussieht, klärt ComputerBase inklusive zahlreicher Benchmarks in diesem Test.
DirectX 12 Ultimate, viel mehr Raytracing, FP16 und Weiteres
Die Feature-Liste der Metro Exodus PC Enhanced Edition ist lang und liest sich eindrucksvoll. So wird jetzt DirectX 12 Ultimate unterstützt und die Raytracing-Eigenschaften des Spiels wurden deutlich ausgebaut. Raytracing setzt jetzt auf die API DXR 1.1.
In der Enhanced Edition steht Raytracing allerdings nicht mehr als alternative Berechnungsmethode für verschiedene Effekte bereit, sondern als exklusive. D.h. die Entwickler haben alle klassischen Rasterizer-Tricks für Effekte, die auch mit Raytracing umgesetzt wurden, entfernt. Dadurch muss die Grafikkarte zwangsläufig Raytracing unterstützen, was nur bei AMDs RDNA 2 (Radeon RX 6000) und Nvidias Turing (GeForce RTX 2000) sowie Ampere (GeForce RTX 3000) der Fall ist. 4A Games betont, dass einige der gestrichenen Tricks für sich genommen auch sehr aufwendig zu berechnen gewesen sind, teilweise kann der RT-Ansatz bei besserer Bildqualität hier sogar schneller sein.
Ray Traced Global Illumination in deutlich komplexerer Form
4A Games hatte sich bei Metro Exodus für RTGI („Ray Traced Global Illumination“) entschieden und damit für dieselbe Technik, die auch Resident Evil Village (Technik-Test) nutzt. Jedoch gab es seinerzeit nur eine verhältnismäßig simple Umsetzung. Metro Exodus PC Enhanced Edition geht gleich mehrere Schritte weiter. So wird nun jede einzelne Lichtquelle, sei es eine direkte oder indirekte, per Raytracing berechnet. Darüber hinaus können die RT-Strahlen jetzt, falls nötig, unendlich oft „bouncen“, also reflektiert werden. Damit wird erreicht, dass eine Lichtquelle sich in einem Raum deutlich besser ausbreiten kann und nicht nach dem ersten Auftreffen auf eine Oberfläche sofort damit aufhört. Darüber hinaus können leuchtende Objekte ab sofort ihr ausgehendes Licht auf nahe Objekte übertragen. Grün leuchtende Pilze, die in Metro Exodus oft anzutreffen sind, beleuchten nun auch andere Oberflächen, die dann ihre Farbe annehmen.
Reflexionen auf Wasser mit Raytracing-Einfluss
Gänzlich neu in Metro Exodus PC Enhanced Edition sind per Raytracing optimierte Reflexionen, die in der Originalversion ausschließlich per Screen-Space-Reflections (SSR) dargestellt werden. Das scheint allerdings ausschließlich Reflexionen auf Wasser zu betreffen. Und auch dort bildet SSRs noch die Basis, per RT werden nur Objekte dazu geholt, die SSR nicht berücksichtig hätte, obwohl das der Fall sein müsste. Der Denoiser wurde ebenfalls überarbeitet und soll nun deutlich schneller und effektiver als zuvor funktionieren.
FP16-Shader für jedermann, DLSS 2.0 nur mit Nvidia
Um die Performance des Spiels zu verbessern, wurden einige FP32-Shader durch eine FP16-Variante mit halber Genauigkeit ersetzt, die von den Grafikkarten deutlich schneller berechnet werden können. Reicht die Leistung dennoch nicht, wird zudem Variable Rate Shading unterstützt.
Während bis jetzt sämtliche genannten Features auf allen Raytracing-Grafikkarten funktionieren, gilt das nicht für DLSS, das von der nicht gut funktionierenden Urversion in Metro Exodus auf die deutlich bessere Version 2.0 aktualisiert worden ist. DLSS 2.0 setzt eine GeForce-RTX-Grafikkarte voraus. Überall lauffähig ist hingegen eine neue, von 4A Games selber entwickelte temporale Rekonstruktion, die wie DLSS die interne Auflösung zur Leistungssteigerung reduziert und dann wieder versucht, verloren gegangene Details durch das Mischen von Informationen aus verschiedenen Frames wiederherzustellen.
Inhaltlich das gleiche Metro Exodus
Trotz der vielen Änderungen an der Grafik-Engine ist Metro Exodus davon abgesehen noch genau dasselbe Spiel, spielerische Änderungen gibt es nicht. Inhaltlich ist das Spiel gleich, dasselbe gilt für die Steuerung und die verfügbaren Optionen.
Kleine technische Probleme
Die PC Enhanced Edition hat im Test kleine technische Probleme gezeigt. So startete das Spiel zum Beispiel kein einziges Mal in der eingestellten Auflösung, sondern immer in einer deutlich geringeren. Das Grafikmenü zeigte zwar die gewünschte Auflösung an, diese wurde aber einfach nicht umgesetzt. Die Lösung nach jedem Start: Die Auflösung in irgendeine andere ändern und dann auf die gewünschte zurückzusetzen.
Darüber hinaus zeigten gespeicherte Spielstände das Phänomen, beim ersten Mal nicht korrekt laden zu wollen. Stattdessen landete man kommentarlos im Hauptmenü. Ein zweiter Ladeversuch war dann immer erfolgreich.
VRS hat quasi keine Auswirkungen
Metro Exodus PC Enhanced Edition bietet Variable Rate Shading. Bisherige Spiele zeigen bei dem Feature meist einen kleinen Leistungsschub, dabei reduziert sich jedoch die Grafikqualität sichtbar – so zuletzt auch bei Resident Evil Village. Nichts davon ist bei Metro Exodus der Fall.
Bild 1 von 3
Sowohl VRS 2X als auch VRS 4X liefern optisch quasi die identische Bildqualität wie mit deaktiviertem Variable Rate Shading. Man muss schon sehr genau hinschauen, um bei VRS 4X einen Unterschied zu erkennen. Das trifft dann allerdings auch auf die Performance zu, die schlicht gleich bleibt. Weder die GeForce RTX 3080 noch die Radeon RX 6800 XT legen an FPS zu. So ist das Feature schlicht sinnlos.
Variable Rate Shading – 2.560 × 1.440
FPS, Durchschnitt:
RTX 3080 @ VRS 2X
62,9
RTX 3080 @ VRS 4X
62,9
RTX 3080 @ VRS Aus
62,3
RX 6800 XT @ VRS 4X
48,9
RX 6800 XT @ VRS Aus
48,8
RX 6800 XT @ VRS 2X
48,8
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
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